Die Entstehung und Stationen des Vereins

Laut Satzung und Eintragung beim Registergericht liegt die Gründung des Vereins „Württembergischer Anglerverein e.V.“ im Jahr 1903. An dieses Entstehungsdatum halten sich bis heute die Vereinsmitglieder und feierten deshalb auch 2003 ihr 100-jähriges Jubiläum.

Hierzu ist allerdings zu bemerken, dass schon im Jahre 1897 in einer Münchner Zeitung über den „Württembergischen Fischereiverein Stuttgart“ berichtet wurde.

Aus diesem Grund gilt der Württembergische Anglerverein e.V.  als die wohl älteste Anglergemeinschaft des Raum Stuttgart, bei der das berufliche Fischen nicht mehr im Vordergrund stand.

In den Zeiten des Dritten Reiches

Auch die Machtübernahme der NSDAP, welche zwangsweise die Angliederung an den Reichssportbund mit sich brachte, konnte dem Zusammenhaltsgefühl nichts anhaben. Der Verein blieb erhalten und den verfolgten Mitgliedern wurde die Treue gehalten.

Auch die Angler mussten in dieser Zeit von der Vereinsfahne auf die Reichsfahne umstellen, ohne Möglichkeit dies zu verweigern. Anstatt über das Angeln zu Reden, wurden offizielle Tiraden abgehalten, bei denen Anwesenheitspflicht herrschte.

Leider machten es zwei Weltkriege unmöglich, mit einer lückenlosen Chronik des Vereinsgeschehens aufzuwarten. Mehr als jedoch Daten und Fakten der Vergangenheit zeigen könnten, wie erfolgreich der Württembergische Anglerverein e.V. bis zum heutigen Tage geblieben ist, kann es der heutige Umfang des Vereins mit dem Erfolg seiner bisher vollzogenen Arbeiten zeigen.

Sicher ist, dass Ziele und Aufgaben mit zunehmender Mitgliederzahl und Vereinsbedeutung wuchsen.
Neue Herausforderungen konnte der Württembergische Anglerverein e.V. aber bis heute immer bewältigen.

Alte und neue Heimat

Durch den großen Ansturm von begeisterten Anglern wurde unser das Vereinsheim schnell zu klein, die Suche ging also weiter und führte 1934 zum Erfolg. Der Württembergische Anglerverein e.V. konnte vom Arbeitersamariterbund in Obertürkheim ein Haus übernehmen, das in der Chronik als erstes eigentliches Vereinsheim genannt wird. Nach 1945 mussten wir dieses Haus wieder den ursprünglichen Besitzern zurückgeben.

Kurz darauf erhielten wir das nahegelegene Badehaus des alten Obertürkheimer Neckar-Freibades als neues Domizil. Wie im vorangegangenen Heim erfolgte die Bewirtschaftung durch ehrenamtliche Kräfte. Geöffnet war nur zu bestimmten Zeiten. Aber dieses neue Vereinsheim besaß eine große Anziehungskraft – es ist sicher, wer zum Neckar wandelte oder von dort zurückging, der kehrte dort ein.
Neben der wachsenden Mitgliederzahl zwang der große Andrang bald zur Erweiterung der Küche und zum Anbau eines großen Nebenzimmers. Leider musste aber auch dieses Vereinsheim 1972 aufgegeben werden.

Das Haus am See

Allerdings verhandelte Artur Fleck bereits in den 1960er-Jahren wegen des Geländes, auf dem das heutige Vereinsheim am Max-Eyth-See steht. Nach langem Hin und Her konnte dann Albert Nack die Weichen so stellen, dass uns der jetzige Platz zugewiesen wurde. Unser leider viel zu früh verstorbene Sportkamerad Eiselt übernahm Planung und Bauleitung.

Das neue Heim entspricht der Größe des Vereins und wurde nach den Plänen der Stadt und unseren Wünschen eingerichtet.
Im Untergeschoß befinden sich geeignete Räume für die Netzabteilung und deren Geräte, ein Werkstattraum, Garagen, Zimmer für die Jugendabteilung, sowie ein allgemeiner Aufenthaltsraum. Die darüberliegende Gaststätte bietet Platz für etwa 350 Personen.
Abgeteilt ist eine große Anglerstube, sowie das Württembergischer Anglerverein e.V. Geschäftszimmer. Die Geschäftsstelle wurde inzwischen ins Untergeschoss verlegt.
Der alles in allem doch verhältnismäßig kleine Württembergischer Anglerverein e.V. konnte ein so großes Bauvorhaben aufgrund von mehreren Faktoren durchziehen. Bereits im Planungsstadium legte der Württembergischer Anglerverein e.V. Vorstand fest, mindestens ein Drittel der Bausumme aus Eigenmitteln bereitzustellen. Aus diesem Grund bildete Geschäftsführer Zimmermann schon frühzeitig einen Reservefonds. Der größte Anteil für die Baukosten kam jedoch aus dem Rahmen der Mitglieder.

Sie erwarben so genannte Bausteine, die über 90 Prozent als verlorenes Darlehen gewährt wurden - sie schufen die eigentliche Grundlage für das neue Heim. Durch das unermüdliche Bemühen der Kameraden Karl Gölz und Eugen Schoch trugen außerdem viele Privatleute, Firmen und selbst Behörden mit teilweise weit über das übliche Maß hinausgehenden Spenden zum Gelingen des Projekts bei.

Das Vereinsheim 1929-1945
Vereinsheim bis 1972 in Obertürkheim
Das Haus am See